Tagebuch zur finanziellen Freiheit – Investieren kann so langweilig sein
Diesen Monat ist mir bewusst geworden wie langweilig investieren eigentlich sein kann. Wegen Corona war das soziale Leben nach wie vor ziemlich eingeschränkt, meine Arbeit findet auch noch aus dem Homeoffice statt wobei wir inzwischen wieder die Möglichkeit bekommen ins Büro zu gehen. Die Geldanlage ist weitestgehend automatisiert, ich muss mich kaum um etwas kümmern. Das ganze funktioniert sogar trotz der reduzierten Arbeitsstunden wie gehabt. In ein paar Monaten werde ich vielleicht die Höhe der Einzahlungen meiner ETF-Sparpläne etwas anpassen müssen. Doch während ich sonst kein Freund von Langeweile bin ist es diesmal etwas gutes.
Der erste Monat mit 70%
Der Mai war also mein erster Monat mit 70% Arbeitszeit. Mein Fazit, positiv. Mein durchschnittlicher Arbeitstag hat sich dadurch auf knapp 27 Stunden reduziert. Bei fünf Arbeitstagen die Woche sind das etwa 5,4 Stunden pro Tag. Dadurch bin ich, bis auf ein paar Ausnahmen, meistens um 14:30 mit meiner Arbeit fertig. Die zusätzliche Zeit konnte ich wie geplant für mehr Sport nutzen. Dafür habe ich mir einen Trainingsplan ausgearbeitet mit dem ich jeden Tag vor der Arbeit eine Stunde beschäftigt bin. Am Abend gibt es dann noch eine Einheit klassisches Krafttraining. Kickboxen ist diesen Monat wegen Corona noch ausgefallen.
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Seit 29.05. dürfen Vereine in Österreich jedoch wieder geöffnet haben, wenn auch unter strengen Auflagen. Das heißt in den kommenden Tagen wird das Sportpensum voraussichtlich weiter erhöht. Hier läuft also alles nach Plan. Ich will die Zeit allerdings auch nutzen um mich in ein paar Themen weiter einzulesen. Hier hat mir noch ein wenig die Disziplin gefehlt. Da muss ich selbst noch das richtige System für mich finden.
Dafür konnte ich die Zeit auch nutzen um meine hier zur Verfügung gestellten Tools zu erweitern. Ich habe den Finanzielle Freiheit Rechner noch etwas überarbeitet und einen Rendite Rechner entwickelt der dir schnell anzeigen soll wie sich ein gewisses Investment über die Zeit entwickelt. Außerdem habe ich das Menü erweitert um dir meine beiden Rechner und das Haushaltsbuch Template unkompliziert zur Verfügung zu stellen.
Außerdem konnte ich diesen Monat ziemlich viel gärtnern. Warum? Weil wir uns zu zweit ein kleines 40m2 Feld gemietet haben. Die Kosten betragen für eine Saison 190€ und der Großteil des Feldes ist schon bepflanzt. Unsere Annahme ist, dass wir insgesamt mit dem Feld sogar einiges an Kosten für Lebensmittel einsparen können. Meine Freundin hat noch einige Pflanzen selbst groß gezogen. Dadurch hatten wir diesen Monat eine nette Nebenbeschäftigung und einen guten Grund raus zu gehen. Unkraut jäten, Pflanzen einsetzen, etc. Wir freuen uns auf jeden Fall schon auf das erste selbst geerntete Gemüse.
Investieren, eine langweilige Gewohnheit
Diesen Monat ist mir auch etwas anderes aufgefallen. Investieren kann so einfach und gleichzeitig so wenig aufregend sein. Nachdem die Aktienkurse wegen Corona etwas verrückt gespielt haben und ich die Gelegenheit für ein paar manuelle Käufe genutzt habe, hat sich der Markt inzwischen wieder etwas beruhigt. Das war durchaus auch für mich eine spannende Phase. Einen vergleichbaren „Crash“ habe ich bisher nicht mitgemacht. Viele Kurse sind wieder gestiegen, ein paar Titel sind liegen geblieben. Damit habe ich es dann vorerst auch wieder gut sein lassen und lasse meine Sparpläne wie gewohnt für mich arbeiten.
Dabei ist mir aufgefallen, dass investieren für mich inzwischen eine, fast schon langweilige, Gewohnheit geworden. Ich muss auch kaum noch etwas dafür tun. Ich nutze seit etwa einem Jahr ETF-Sparpläne. Während ich früher noch regelmäßig unterschiedliche Kurse geprüft habe oder alle paar Monate angespartes Geld in ETFs investiert habe muss ich mich inzwischen kaum noch mit dem Thema auseinandersetzen. Jeden Monat wird ein Teil meines Gehaltes automatisch in ein paar ETFs investiert. Nach dem initialen Set-Up habe ich keinen zusätzlichen Aufwand mehr. Alles weitere läuft von alleine. Auch die Kurse meiner ETFs beobachte ich nicht sehr stark. Einmal im Monat sehe ich mir diese für die Auswertung meiner finanziellen Situation an um unter anderem meinen FFQ zu berechnen. Das war es dann aber auch schon wieder.
Finanzieller Freiheitsquotient (FFQ) = passive Einnahmen / Ausgaben
Dein Weg zur finanziellen Freiheit – Alles beginnt mit einem Entschluss
Der FFQ spiegelt das Verhältnis deiner passiven Einnahmen zu deinen Ausgaben wieder. Ist das Verhältnis größer 1 (100%) kannst du von deinen passiven Einnahmen leben.
Die Anlage über ETF-Sparpläne macht mir momentan mit jedem Monat mehr Freude. Denn so „langweilig“ es auch ist, der Aufwand ist minimal, mein Geld wird regelmäßig, gut diversifiziert, angelegt und ich kann mich über die zu erwartenden Gewinne freuen.
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Sparquote
Seit diesem Monat arbeite ich nur noch 70%. Entsprechend ist auch mein Gehalt angepasst. Da es bei meinem Gehaltszettel jedoch einen Fehler gab und dort noch mein altes Gehalt ausgewiesen ist muss ich abwarten bis das korrigiert ist und ich mein richtiges Gehalt bekomme. Daher kann ich diesmal nur eine Prognose für meine tatsächliche Sparquote abgeben. Meine Ausgaben waren stabil auf einem relativ niedrigen Wert. Damit erarbeite ich mir wieder einen Puffer für einzelne Monate an denen wegen Versicherungszahlungen oder ähnlichem höhere Kostenblöcke anfallen werden.
Bei meinem bisherigen Gehalt hätte ich eine Sparquote von 66% erreicht. Mit meinem zu erwartenden Gehalt sollte sich meine Sparquote bei etwa 55% einpendeln. Auch meinen Bonus den ich diesen Monat das erste Mal ausbezahlt bekommen sollte kann ich, zumindest Netto, an dieser Stelle nur grob abschätzen. Mit diesem sollte ich jedoch wieder in etwa bei einer Sparquote von 66% landen. Deshalb gibt es diesmal nur einen geschätzten Prognosewert.
Sparquote pro Monat
Jänner: 26,5%
Februar: 60%
März: 58%
April: 69%
ab Mai Stundenreduktion auf 70%:
Mai: 55% (mit Bonus 66%)
Damit steht mein aktueller FFQ bei 48%.
Die erwartete Dauer bis zur finanziellen Freiheit laut FFR liegt bei 6,00 Jahren.