MannmitoffenenArmen

Dein größtes Kapital bist du!

Ich habe in meinen letzten Artikeln bereits darauf hingewiesen wie wichtig eine hohe Sparquote und ein guter Überblick über deine Finanzen auf dem Weg zur finanziellen Freiheit sind. Dabei kam auch das Thema auf, dass es natürlich hilfreich ist mehr Geld zu verdienen wenn du mehr Geld auf die Seite legen möchtest oder deinen Lebensstandard erhöhen möchtest ohne deine Sparquote zu gefährden. In diesem Zusammenhang ist die Frage berechtigt wie viel wir denn überhaupt in unserem Leben verdienen. Dazu habe ich eine interessante Studie des Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) gefunden mit der ich mich nun etwas genauer befassen möchte.

Das IAB hat 2014 eine Studie durchgeführt in der das Einkommen einer Zwei-Prozent-Stichprobe der Grundgesamtheit der deutschen Erwerbsbiografien analysiert wurde. Für das Gesamtergebnis wurde die Annahme getroffen, dass Personen mit Fach- oder Hochschulabschluss mit 25 Jahren in das Berufsleben einsteigen. Jene mit Abitur starten mit 20 Jahren und jene mit oder ohne Berufsausbildung starten mit 18 Jahren. Das Ergebnis aus dieser Auswertung lässt sich wie folgt zusammenfassen.

Lebensverdienst nach Bildungsabschluss

Höchster BildungsabschlussErwerbstätigkeit in Jahren Lebensverdienst brutto
Hochschulabschluss 40 2.319.936
Fachhochschulabschluss 40 2.002.235
Abitur 45 1.560.831
Berufsausbildung 47 1.325.439
Ohne Berufsausbildung 47 1.082.526

In der folgenden Grafik habe ich den Lebensverdienst auf unterschiedliche Altersstufen heruntergebrochen.

Lebensverdienst nach Altersstufen

AlterOhne BerufsbildungMit Berufsbildung Abitur Fachhochschule Hochschule
2017.400 21.800 0 0 0
2582.800 113.100 76.050 0 0
30179.500 231.200 209.650 156.600 165.200
40 404.300 512.500 570.250 616.500 702.400
50 689.700 859.900 1.016.650 1.239.500 1.440.900
65 1.082.526 1.325.439 1.560.831 2.002.235 2.319.936

Ausbildung zahlt sich aus

Was können wir jetzt aus diesen Daten lernen? Nicht all zu neu wird die Erkenntnis sein, dass dein Einkommen mit dem Alter steigt. Etwas spannender ist dann schon die Erkenntnis wie gravierend der Unterschied zwischen den unterschiedlichen Ausbildungsstufen ist. Dieser Unterschied ist sogar so gravierend, dass ein Hochschulabsolvent nach nur 5 Jahren in seinem Beruf, brutto fast genau so viel verdient hat wie jemand ohne Berufsausbildung. Das ganze wird sich wenn wir es in Nettolöhne umrechnen voraussichtlich etwas aneinander angleichen, der Unterschied fällt dennoch gravierend aus.

Um so höher der Bildungsabschluss um so höher also das durchschnittliche Einkommen. Natürlich musst du hier beachten, dass es sich um Durchschnittswerte handelt und z.B. zwischen den unterschiedlichen Berufsgruppen differenzieren. Jemand in der Technikbranche verdient mit Berufsausbildung womöglich mehr als ein Germanistikstudent mit Hochschulabschluss. Das ist aber immer sehr individuell und hängt von deiner Arbeitsstelle, deiner Erfahrung, deinem Verhandlungsgeschick und einigen anderen Faktoren ab.

Vergleich zu passivem Einkommen

Wenn wir nun das Einkommen mit dem Vermögen vergleichen das nötig wäre um die gleiche Summe durch Zinsen zu erreichen ergeben sich ebenfalls interessante Werte.

Im Alter von 30 haben wir beispielsweise die folgenden durchschnittlichen Einkommensströme:

Ohne Berufsausbildung Mit Berufsausbildung Mit Abitur Fachhochschule Hochschule
21.000 25.600 31.800 39.200 41.600

Um diese Werte Brutto durch Zinsen einzunehmen bräuchte es bei einem Zinssatz von 4% ein relativ hohes Vermögen um vergleichbare Einnahmen zu erzielen.

Ohne Berufsausbildung Mit Berufsausbildung Mit Abitur Fachhochschule Hochschule
525.000 640.000 795.000 980.000 1.040.000

Was heißt das jetzt, ist der ganze Traum der finanziellen Freiheit doch nur Schwachsinn? Kannst du mit Mitte 30 ohne Abitur oder Matura ohnehin nichts mehr erreichen? Nein und Nein.

Um finanziell Frei zu sein musst du nicht reich werden

Wenn du die letzten Artikel gelesen hast weißt du bereits, wie wichtig deine Sparquote ist. Wenn du auf diese achtest und nicht dein gesamtes Einkommen wieder ausgibst hast du bereits etwas erreicht. Dadurch musst du gar nicht dein gesamtes Vermögen durch passives Einkommen einnehmen sondern lediglich die Höhe deiner Ausgaben. Und selbst wenn das nicht klappt bist du mit jedem gesparten Euro etwas freier und weniger abhängig von anderen. Die Höhe deines Einkommens kann natürlich dennoch dabei helfen, dass du den entscheidenden Punkt früher erreichst. Ähnliches gilt für die Frage nach dem Berufserfolg. Dazu sollten in nächster Zeit noch ein paar Artikel folgen, lass mich dir aber auf jeden Fall ganz klar sagen, es ist nie zu spät für eine Fortbildung oder ähnliches um doch noch einmal einen Sprung auf der Karriereleiter zu machen.

Zum Abschluss noch einmal ein paar Key-Values aus der Studie. Achte jedoch bitte darauf, dass dies alles Durchschnittswerte sind und diese lediglich das Einkommen einer Stichprobe widerspiegeln.

  1. Um so höher dein Bildungsabschluss um so höher dein Einkommen (im Durchschnitt).
  2. Investiere in dich selbst und verbessere deine Berufschancen.
  3. Auch wenn du keinen Hochschulabschluss mehr machen möchtest ist es nie zu spät für Fortbildungen.
  4. Sorge für eine anständige Sparquote damit du möglichst früh passives Einkommen generieren kannst.
  5. Dein Einkommensstrom wächst mit dem Alter.

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