Tagebuch zur finanziellen Freiheit – Warum ich die meisten Kooperationsanfragen ablehne

Seit etwa 1 1/2 Jahren betreibe ich inzwischen den Blog rationalist.at. Inzwischen erhalte ich immer öfter Anfragen für bezahlte Kooperationen. Und obwohl ich mir diese zwar ansehe lehne ich die meisten dennoch ab. Warum ist das so? Mehr dazu, sowie den üblichen Monatsabschluss lest ihr hier.

Warum ich die meisten Kooperationsanfragen ablehne

In den letzten Monaten sind einige Kooperationsanfragen bzgl. bezahlter Kooperationen bei mir gelandet. Es handelt sich dabei um unterschiedliche Produkte die sich entweder um Schulungen für spezielle Investmentstrategien, Roboadvisor oder um Coachings und ähnliches drehen. Dabei sind inzwischen sehr interessante Gespräche entstanden. Im Folgenden möchte ich einerseits meine Sicht als Blogger teilen, aber auch ein paar Tipps für dich als Nutzer solcher Produkte los werden.

Die Blogger-Sicht

Als ich wegen der ersten bezahlten Kooperation kontaktiert wurde war ich schon etwas aufgeregt. Ich dachte mir nur wow, jetzt ist mein Blog also groß genug, dass ich auch wegen Kooperationen angeschrieben werde. Auf den ersten Blick waren die Konditionen auch gut, 10€ pro Lead bei einer kostenfreien Registrierung, das könnte eine nette Kooperation werden.

Zu dem Zeitpunkt als ich das Gespräch bzgl. der ersten Kooperation führte hatte ich übrigens noch kein Gewerbe angemeldet. Als ich das im Gespräch erwähnte und darauf hinwies, dass erste Artikel zu dem Produkt daher frühestens in zwei Monaten nachdem diesbezüglich alles geklärt wäre möglich seien hatte der Chef des Unternehmens die „famose“ Idee ich könnte ja probehalber schon mal etwas schreiben um zu sehen ob sich das lohnen würde. Kurz unbezahlte Arbeit für ein Produkt bei dem ich mich noch nicht einmal dazu entschieden hatte ob ich es bewerben möchte.

Auch die nächste Anfrage bei der ich pro Sale etwa 500€ Beteiligung erhalten würde klang aus finanzieller Sicht vielversprechend. Wo also war der Haken, dass ich noch keine davon und auch nicht die teilweise sehr ähnlichen Anfragen die noch kommen sollten angenommen habe.

Der Haken war meist das Produkt, die Zielgruppe und im Vordergrund der Nutzen für den Kunden. Bei dem ersten Produkt beispielsweise fehlte mir schlichtweg der Mehrwert. Das Produkt war nicht schlecht, es gab allerdings schon vergleichbare Produkte die ich als besser empfand. Soll ich dann bloß weil ich Geld dafür bekomme für ein Produkt werben das meiner Meinung nach weniger gut ist als ein anderes? Das wollte ich ganz klar nicht.

Bei dem zweiten Produkt, bei dem es um eine Art Ausbildung ging, war ich umso skeptischer. Es gibt einige „Finanzausbildungen“ da draußen die von sogenannten Experten durchgeführt werden die „das eine“ System entdeckt haben mit dem du angeblich den Markt schlagen kannst. Dazu werden unterschiedliche, teils hochriskante Methoden genutzt. Zusätzlich kosten diese Ausbildungen mehrere tausend Euro. Das sind, so interessant die Versprechungen auch sein mögen, zwei Punkte denen ich äußerst skeptisch gegenüber stehe. Erstens ist mir kein Fall bekannt in dem Klar nachgewiesen werden konnte, dass mit einer bestimmten Investmentmethode eine „garantierte“ Überrendite erzielt werden kann. Andererseits bin ich sehr für freie Informationen und der Meinung, dass mit einer hohen Sparquote und einer stabilen Rendite basierend auf ETFs (ggf. ergänzt um risikoreichere Produkte wie P2P-Kredite) jeder „realistische“ finanzielle Ziele erreichen kann und damit auch die meisten Menschen die finanzielle Freiheit erreichen können.

Die dritte Art von Produkt war eine Website mit angebotenem Coaching. Im Austausch mit dem Betreiber ist mir jedoch aufgefallen wie viele Halbwahrheiten und unschlüssige Zusammenhänge durch die Gegend geworfen werden. Dabei wird eine Lösung als „die“ Lösung verkauft ohne irgendeinen sinnvollen Beleg dafür zu haben. Das Problem dabei, jemand der sich mit der Thematik vielleicht nicht so gut auskennt glaubt das auch noch.

Am Ende blieb mir deshalb bis heute nur eine Art der Kooperation die ich auf diesem Blog nutze. Dabei handelt es sich um Affiliate-Links für P2P-Plattformen. Hier platziere ich auch nur Links zu jenen Plattformen die ich tatsächlich nutze und einem Freund weiterempfehlen würde, die in vielen Fällen sogar mit tollen Aktionen verbunden sind. Heißt das, dass ich ansonsten gegen bezahlte Kooperationen bin? Nein definitiv nicht, das Produkt muss allerdings einen Mehrwert bieten bei dem ich mir denke „das möchte ich selbst nutzen“. Wenn ich das Produkt am Ende des Tages nicht selbst nutze weil ich es nicht gut genug finde, dann macht es für mich auch keinen Sinn das Produkt zu empfehlen.

Die Nutzer-Sicht

Es ist im vorherigen Teil schon etwas mitgeschwungen, ein für mich wichtiger Faktor ist der tatsächliche Mehrwert für den Nutzer. Und genau darüber solltest du dir als Nutzer auch Gedanken machen bevor du solch ein Produkt nutzt. Um so höher die Einstiegskosten, um so toller die Versprechungen und um so schlechter es alle anderen machen, um so mehr solltest du dir überlegen wie viel da wirklich dran ist.

Leider verhält es sich oft ähnlich zu Bank- und Versicherungsprodukten. Unrealistische Versprechungen, teure Produkte und am Ende vielleicht sogar noch ein verdammt hohes Risiko. Deshalb mein Tipp. Investiere in deine finanzielle Bildung und stelle dir die Frage „wie viel Rendite brauche ich eigentlich?„.

Lesetipp für mehr finanzielle Bildung: Dein Weg zur finanziellen Freiheit & Investieren leicht gemacht

Monatsabschluss

So, jetzt ist es aber wieder Zeit für meinen Monatsabschluss. Also wo stehen wir mit Ende November? Der November war ähnlich wie der Oktober wieder etwas teurer. Einerseits hatte ich auf Grund eines Unfalls Kosten. Der Schaden wurde zwar wegen Fremdverschulden von der Versicherung übernommen, ich habe die Gelegenheit allerdings genutzt auf ein langfristig günstigeres Auto zu wechseln. Dabei sind einmalig 700€ an Kosten angefallen. In dieser Zeit hat sich auch wieder einmal die Frage gestellt wie sehr ich ein Auto wirklich brauche. Ich habe gemerkt, dass ich es öfters nutze als notwendig wäre, jedoch voraussichtlich auch noch nicht ganz darauf verzichten kann und möchte. Jedenfalls versuche ich nun noch mehr Strecken zu Fuß oder öffentlich zurück zu legen. Neben den 700€ für den Autowechsel sind jedoch auch Kosten für die Jahreskarte der Wiener Linien angefallen und im Dezember werden noch Kosten für Weihnachtsgeschenke anfallen. Diesen Monat reißt mich das Weihnachtsgehalt aus dem Minus. Von Jänner bis März werden voraussichtlich auch noch Kosten für meine Ausbildung anfallen. Alles in allem wird meine Sparquote also die nächste Zeit noch etwas niedriger sein als üblich. Dabei ist mir auch aufgefallen, dass meine Ausgaben im Jahresschnitt etwas höher liegen als angenommen, für die Berechnung des FFQ passe ich diese daher an. Zwei Gründe sind mir bekannt und sind soweit in Ordnung, ich werde mir in den kommenden Wochen dennoch noch einmal genauer ansehen ob das nur an den Ausbildungskosten und teilweise ungeplant allein getragenen Haushaltskosten liegt oder ich noch andere Positionen habe bei denen ich etwas einsparen kann und mit welchen Einnahmen und Ausgaben ich die nächsten Jahre rechne. Die Prognose für den Jahresabschluss sieht allerdings dennoch gut aus. Aktuell liegt meine Sparquote im Schnitt von Jänner bis November bei ~57%.

Sparquote pro Monat
Jänner: 26,5%
Februar: 60%
März: 58%
April: 69%
ab Mai Stundenreduktion auf 70%:
Mai: 55% (mit Bonus 66%)
Juni: 55% (mit Bonus und Urlaubsgeld 83%)
1. Halbjahr 2020: 53,9% (mit Bonus & Co. 60,4%)

Juli: 28% (mit Bonus 45%)
August: 44% (mit Bonus & Dividende 62%)
September: 53% (mit Bonus 72%)
Oktober: -2% (mit Bonus 42%)
November: -23% (mit Weihnachtsgeld 48%)

Damit steht mein FFQ aktuell bei 54%!
Die erwartete Dauer bis zur finanziellen Freiheit laut FFR liegt damit bei 5,92 Jahren.

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